Warum eine Kommandozeile besser ist als eine graphische Oberfläche

Iven Pepelnjak schreibt im NIL Fragments Blog über Ciscos Application Control Engine (ACE), die sich nur per Web-Frontend und über XML-Dateien konfigurieren lässt. Er stellt dabei fest daß eine Kommandozeile oft die bessere Benutzerschnittstelle ist. Er führt fünf Gründe auf:

  1. die Arbeit ist effizienter, da man bei Kenntnis der richtigen Kommandos schneller ist, als wenn man sich die Einstellungen in einer komplexen Hierarchie von Menüs, Formularen und Drop-Down-Listen zusammensuchen muss.
  2. die Fehlersuche und -behebung ist einfacher, da man im Ernstfall einfach die Konfiguration eines funktionierenden Gerätes anpassen und einspielen kann. Bei einer GUI muss man sich durch Menüs durchhangeln während das Telefon am laufenden Band klingelt.
  3. die Sicherung von Konfigurationen ist einfacher. Ist das Gerät einmal konfiguriert legt man die Konfiguration in einer Textdatei an, die alle Informationen (eventuell mit Ausnahme von Verschlüsselungsinformationen) enthält
  4. Änderungen lassen sich aufgrund des Textformates besser kontrollieren und dokumentieren, da es viele Werkzeuge zum Textvergleich gibt. Auch wenn Änderungen in einer GUI eventuell protokolliert werden kann man nicht kontrollieren, ob wirklich nichts anderes verändert wurde
  5. Man kann eine Sammlung von Konfigurationsschnipseln anlegen, in denen Funktionen knapp und Beispielhaft konfiguriert sind. Diese enthalten die relevanten Informationen in komprimierter Form und lassen sich schnell in einem Testaufbau ausprobieren.

Sein Fazit: Eine GUI mag für Einsteiger angenehmer sein, und für die Hersteller ein wichtiges Argument um Marktanteile zu gewinnen und zu halten. Allerdings sollte jedes Netzwerkgerät zumindest beide Optionen vorhalten, wie es z.B. bei Ciscos IOS Secure Device Manager (SDM) der Fall ist.

Hier kann ich voll und ganz zustimmen. Es gibt immer wieder Geräte, die keine sinnvolle Textkonfiguration anbieten. Leider geht auch Cisco mit einigen Produkten diesen Weg, z.B. mit der Catalyst Express Bauserie. Diese bieten teilweise nur ein Webinterface oder sogar nur die Konfiguration unter Windows per Cisco Network Assistant an, dabei laufen sie mit Cisco IOS und könnten problemlos SSH und Telnet anbieten.

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