Mein ABC – Heute Q wie QoS

Februar 2nd, 2024

Die Abkürzung QoS steht für “Quality of Service”.

Dahinter verbirgt sich die Möglichkeit, Netzwerk-Pakete zu markieren, die bevorzugt weitergeleitet werden sollen. Wenn man die Anwender fragen würde wären alle Pakete von mir hochwichtig, und die von anderen nicht. In der Realität wird dies genutzt um Pakete der IP Telefonie zu markieren.

Diese Markierung im IP Header kann dann an den passenden Übergängen auch in das Ethernet Frame übertragen werden. So kann ein Switche oder Router, wenn Leitungen hoch ausgelastet oder überlastet sind, leichter und schneller erkennen welche Pakete bevorzugt weitergeleitet werden sollen.

Insgesamt kann QoS helfen bei Leitungen mit relativ geringer Bandbreite den Mangel gut zu verwalten. Aber manche Probleme muss man einfach mit mehr Bandbreite erschlagen 😉

ABC – Y-Adapter

Dezember 14th, 2023

Vor einigen Wochen haben wir uns im Büro als Markenbotschafter getroffen und ein paar Tipps bekommen, um Ideen für neue Postings zu bekommen.
Eine Methode ist das ABC, d.h. man überlegt zu jedem Buchstaben des Alphabets ein Stichwort, das man dann ausführt.

Bei meinem ABC wurden viele Neugierig beim Y-Adapter. Dieser wurde vor über 20 Jahren von einem Bewohner des Studentenwohnheims konstruiert, um einen Baumangel auszugleichen. Der Bauherr hatte nämlich exakt eine Netzwerkdose pro Zimmer vorgesehen.

Über den Y-Adapter wurden die acht Adern dieser Netzwerkverbindung aufgeteilt, da für das damalige Fast Ethernet nur vier Adern erforderlich waren. So konnten auf einer Patchverbindung zwischen dem Serverraum im Keller und den Zimmern der Studierenden zwei unabhängige Verbindungen zum zentralen Switch genutzt werden.

Dadurch wurden in den Zimmern keine Ethernet-Hubs für die zahlreichen Zweit-PC z.B. mit Linux gebraucht.

Photo einer Platine mit einer Netzwerkbuchse auf einer Seite, und zwei Netzwerkbuchsen auf der anderen.

Leider habe ich davon kein Exemplar mehr in meiner Elektronikkiste gefunden, und kann nur noch eine Ausschnittvergrößerung eines 3-Megapixel-Photos anhängen.

Habt ihr noch ein altes Stück Hardware in der Schublade liegen? Ich freue mich auf Photos und die Geschichte dazu 🙂

Welchen Gegenstand brauche ich für meine Arbeit?

Juni 20th, 2023

Welchen Gegenstand brauche ich für meine Arbeit – diese Frage wurde uns im Kreis der Markenbotschafter gestellt.

Eigentlich ist es ziemlich gleichgültig auf welchem Endgerät meine SSH-Session und mein Browser laufen. Einzig die SmartConsole, die ich für unsereFirewalls von CheckPoint brauche erfordert (noch) zwingend Windows. Um das ein bisschen zu visualisieren habe ich mich mal an einem Karussell versucht.

Ursprünglich gepostet auf LinkedIn

Ich sehe Zellenfluss

Mai 22nd, 2023

Meine Kollegys wundern sich manchmal darüber wenn ich in einem Troubleshooting sage “Ich sehe Zellenfluss!”. Diese Aussage kommt aus meiner Vergangenheit als ich bei einem Reseller von SDSL-Leitungen tätig war.

Bildnachweis: table / photocase.de
Bildnachweis: table / photocase.de

Damals war so eine SDSL-Leitung (genauer: g.SHDSL) auf maximal 2MBit/s beschränkt. Da das auch zu der Zeit schon nicht sehr viel war (ADSL war damals schon bei 16 MBit/s Downstream angekommen) wollten manche Kunden gerne mehrere Leitungen Bündeln um vier, sechs oder acht MBit/s zu erreichen.

Dies war allerdings sehr fragil, alle beteiligten Leitungen sollten idealerweise auf dem selben DSLAM oder noch besser auf der selben Linecard liegen. Ansonsten kam es durchaus vor, dass z.B. nach Wartungsarbeiten die Leitungen aus dem Tritt gerieten. Es ging zwar das eine oder andere kleine Paket durch, aber die erzielbare Bandbreite war ziemlich Mau, d.h. eher im kBit/s-Bereich.

Leider war es in diesen weichen Fehlerbildern – ein anderer Carrier fragte mal ob eine Leitung “DOWN-HARD” sei – schwierig den Support zum Arbeiten zu bewegen. Die Initiale Aussage eines Technikers war diese zitierte Feststellung, er sähe Zellenfluss. Damit waren die unter dem PPPoEoA liegenden ATM-Zellen gemeint, die auf dem ATM-Switch zu sehen waren.

Ich sehe Zellenfluss bedeutet also dass der Techniker es für funktional hält, es für den Anwender aber trotzdem unbrauchbar ist.

Einfach mal Danke sagen…

Mai 19th, 2023

Heute habe ich die Gelegenheit mal abzuschalten – meine großartigen Kollegys halten den Betrieb aufrecht, während andere am Brückentag Überstunden abbauen können. 

Diese Woche wurde ich nochmal daran erinnert, was wir als Team alles schaffen können. Es ist zum Glück schon etwas länger her (vier Jahre!), und kommt selten vor. Aber ich werde die bisher anstrengendste Arbeitswoche vor einigen Jahren nicht so schnell vergessen. Nach einem größeren Update unserer Firewall-Systeme gab es neben etlichen Verbesserungen leider auch das eine oder andere “unerwartete Feature”, Insider würden sie als Bugs bezeichnen. 

Aber warum ist das für mich eine positive Erinnerung? Weil wir letztendlich alle Probleme lösen konnten. Neben schnellen Workarounds für die am meisten betroffenen Kundenumgebungen brauchten wir dafür Improvisationstalent und Hands-On Unterstützung der Infrastruktur-Kollegen, die in unseren Rechenzentren arbeiten, Unterstützung vom Hersteller in Form mehrerer maximal eskalierter Support-Requests mit direkter Einbindung der Entwicklungsabteilung und extrem professionelle Support-Mitarbeiter inklusive Übergabe im Follow-The-Sun-Prinzip.

Das ganze über mehrere Tage ununterbrochen begleitet von meinen direkten Kollegen, die in Form einer “Lagerfeuerwache” immer nach einer gewissen Zeit den aktuellen Stand und die weiteren Maßnahmen an den nächsten übergeben haben. Die Erinnerung an diese Gemeinschaftsleistung erfüllt mich immer noch mit Stolz.

Aus meinem Schülerpraktikum in den 90er

Februar 4th, 2023

Moin, angestoßen durch ein Posting beim Shopblogger (Zwei Stunden für ein Monitorkabel) wurde ich an mein Schülerpraktikum erinnert, mit einer noch ärgerlicheren Geschichte.

Das Praktikum machte ich aufgrund meines Interesses für Computer beim ortsansässigen Computerladen, quasi der Monopolist vor Ort. An einem meiner ersten Tage wurden wir zu einem Firmenkunden gerufen. Auf dem kürzlich ausgelieferten PC sollte jetzt nachträglich Windows 95 installiert werden. Also wurden Installations-CD und Bootdiskette eingelegt und der Rechner damit versucht zu starten.

Leider erfolglos, er brach mit einer Fehlermeldung ab. Nach einer kurzen Fehlersuche fiel das Urteil, der Rechner musste in die Werkstatt. Dort tauschte ich dann nacheinander das Diskettenlaufwerk, das zugehörige Kabel, und als das nichts half das Mainboard. Es war nämlich ein super modernes Mainboard ohne separaten Floppy-Controller. Natürlich musste ich den CPU Kühlkörper entfernen, die CPU transplantieren und und und…

Aber der Rechner bootete immer noch nicht. Ich glaube das ganze hat auch mehr als einen Tag gedauert, bis ein anderer Computertechniker fragte, ob wir mal SEINE Installationsdiskette ausprobieren wollten. Das war nämlich die einzige Komponente die unverändert geblieben war. Und natürlich, das letzte was man versucht ist ja meistens die Lösung des Problems, der PC bootete ohne Probleme und führte das Update durch.

So hatte ich quasi alle Komponenten des Rechners durchgetauscht, wegen einer kaputten Bootdiskette.

Latenzen die jeder kennen sollte

September 2nd, 2022

Unter dem Titel “Latency Numbers Every Programmer Should Know” hat @srigi auf Twitter eine gute Aufstellung gepostet, die mich an meinen alten Artikel https://blog.rot26.de/blog/2010/08/05/latenzzeiten-im-ip-backbone/ erinnert hat.

Anders als ich damals sind nicht nur Netzwerklatenzen erwähnt, sondern auch interne Vorgänge im Rechner, und in Relation zur Geschwindigkeit menschlicher Prozesse, wobei für einen Denkvorgang eine Sekunde veranschlagt wird.

VorgangLatenzin menschlicher Dimension
1 CPU Taktzyklus0,3 ns1 s
Level 1 Cachezugriff0,9 ns3 s
Level 2 Cachezugriff 2,8 ns9 s
Level 3 Cachezugriff 12,9 ns43 s
RAM-Zugriff (Hauptspeicher)120 ns6 min
SSD-Festplatte (Solid State I/O)50-150 µs2-6 Tage
Herkömmliche Festplatte (Rotational Disk I/O)1-10 ms1-12 Monate
Internet: San Francisco nach New York City40 ms4 Jahre
Internet: San Francisco nach Großbritanniten81 ms8 Jahre
Internet: San Francisco nach Australien183 ms19 Jahre
Reboot (Virtuelles Betriebssystem)4 s423 Jahre
SCSI Timeout30 s3000 Jahre
Reboot (Hardware-Virtualisationsumgebung)40 s4000 Jahre
Reboot (physischer Server)5 m32 Jahrtausende

Ich finde dass dies hilft um sich klarzumachen, wie schnell Computer theoretisch arbeiten können, wie sehr aber etwas verlangsamt werden kann wenn Festplattenzugriffe erfolgen oder Netzwerkkommunikation aus dem lokalen Bereich (LAN) auf WAN- oder gar Kontinent-übergreifende Verbindungen erweitert wird.

Read Mail Real Fast

November 1st, 2021

Durch den Artikel unter https://itsfoss.com/sudo-rm-rf/ bin ich ins Grübeln gekommen. Ich habe nämlich eine Abneigung gegen den -f Parameter von rm. Aber warum, und was meine ich mit der Überschrift?

Die Überschrift greift einen alten Scherz auf. Beim Einloggen auf einem Linux-System wird man gelegentlich auf ungelesene Mails hingewiesen, gerne an den User root adressiert. Neulinge kann man gut foppen indem man ihnen sagt dass die das per “Read Mail Real Fast Root” Kommando machen soll, oder eben per rm -rf / – Naive Anfänger löschen damit ihre Root-Partition, in früheren Zeiten wäre man gelegentlich durch ein gemountetes /cdrom gerettet worden…

Was mich aber an dem eigentlichen Problem stört, ist, dass Neulinge von Linux-Distributionen früh an den -f Parameter (--force) gewöhnt werden. Diese Distributionen misstrauen dem User nämlich und setzen einen Alias für rm auf rm -i, was bei JEDER. EINZELNEN. DATEI. fragt ob man sie denn wirklich ehrlich und in echt löschen will. Das nervt relativ schnell, und verleitet zur “Lösung” den -f Parameter zu verwenden.

Anstatt sich ein rm -f anzugewöhnen, und zum Löschen von Verzeichnissen rm -rf zu verwenden, empfehle ich das Entfernen des Aliases. Dann macht ein rm genau das was es soll, es löscht Dateien, und fragt in Sonderfällen nach. Will ich ein Verzeichnis löschen ist es meist ohnehin bereits leer und ich kann rmdir verwenden. Und sollte ich mich vertan haben, muss ich auf das hoffentlich vorhandene Backup zurückgreifen.

Die “nukleare Option” rm -rf nutze ich also nicht aus Gewohnheit, sondern immer nach einer Abwägung ob das jetzt wirklich sein muss. Und wenn, dann mache ich erst ein ls -la dasmusswech um mich zu vergewissern was ich lösche. Und dann gebe ich rm -rf ein, gefolgt von ALT+. – damit hole ich das Argument des letzten Befehls aus der History und kann gar nicht das falsche Verzeichnis löschen.

Warum ich die Bezeichnung “Class C Netz” nicht mehr hören mag

Mai 4th, 2017

Bei vielen, die schon seit längerem in der IT arbeiten, hat es sich eingeschlichen, von einem “Class C” Netz zu sprechen, wenn ein Netz mit 256 IP-Adressen gemeint ist. Wenn ich dann darauf hinweise, dass wohl ein /24 gemeint sei, ernte ich häufig verwirrte Gesichter und die Antwort, dass dies doch das Gleiche sei.

Hierzu ein kleiner Ausflug in die gute alte Zeit. Früher wurde zwischen verschiedenen Autonomen Systemen beim Austausch von Routing-Informationen nur die Netzadresse übertragen. Die Netzmaske ergab sich aus der “natürlichen” Netzmaske anhand des Class Based Routing. Mit Einführung von CIDR (Classless Inter-Domain Routing) wurde die Übertragung von Netzmasken verpflichtend. Dadurch konnten beliebige Subnetze gebildet und übermittelt werden.

Die Netz-Klasse war also ein Hilfsmittel, um die Netzmaske zu ermitteln. Dies bedeutet aber auch, dass mit der Einführung von CIDR die Netzmaske nicht mehr umgekehrt auf die Netzklasse schließen lies. Somit kann also ein /24-Netz in den Bereich der Class C Netze fallen, aber ebensogut aus dem Class A oder Class B Bereich stammen.

Warum allerdings nur die Bezeichnung Class C für ein /24, aber nicht die anderen Bezeichnungen bis heute überlebt haben, erschließt sich mir nicht.

Meine Bitte: Wer sich dieser Mehrdeutigkeit nicht klar ist oder sich unmissverständlich ausdrücken möchte, solle doch bitte ausschließlich Netzmasken in CIDR-Notation verwenden, und den Begriff des “Class C” Netzes endlich aussterben lassen.

Radkarte von Johannes Formann

Mai 16th, 2016

osm_logoIch habe ja bereits einmal über OpenStreetMap als Fahrradkarte geschrieben. Seit mittlerweile mehreren Jahren verwende ich die hervorragenden, von Johnannes Formann bereitgestellte Radkarte auf Basis von OpenStreetMap. Leider bin ich erst sehr selten dazu gekommen, den großartigen “FixMe”-Layer zu berücksichtigen und neue Informationen nachzupflegen.