Meine Kollegys wundern sich manchmal darüber wenn ich in einem Troubleshooting sage “Ich sehe Zellenfluss!”. Diese Aussage kommt aus meiner Vergangenheit als ich bei einem Reseller von SDSL-Leitungen tätig war.
Damals war so eine SDSL-Leitung (genauer: g.SHDSL) auf maximal 2MBit/s beschränkt. Da das auch zu der Zeit schon nicht sehr viel war (ADSL war damals schon bei 16 MBit/s Downstream angekommen) wollten manche Kunden gerne mehrere Leitungen Bündeln um vier, sechs oder acht MBit/s zu erreichen.
Dies war allerdings sehr fragil, alle beteiligten Leitungen sollten idealerweise auf dem selben DSLAM oder noch besser auf der selben Linecard liegen. Ansonsten kam es durchaus vor, dass z.B. nach Wartungsarbeiten die Leitungen aus dem Tritt gerieten. Es ging zwar das eine oder andere kleine Paket durch, aber die erzielbare Bandbreite war ziemlich Mau, d.h. eher im kBit/s-Bereich.
Leider war es in diesen weichen Fehlerbildern – ein anderer Carrier fragte mal ob eine Leitung “DOWN-HARD” sei – schwierig den Support zum Arbeiten zu bewegen. Die Initiale Aussage eines Technikers war diese zitierte Feststellung, er sähe Zellenfluss. Damit waren die unter dem PPPoEoA liegenden ATM-Zellen gemeint, die auf dem ATM-Switch zu sehen waren.
Ich sehe Zellenfluss bedeutet also dass der Techniker es für funktional hält, es für den Anwender aber trotzdem unbrauchbar ist.
Tags: troubleshooting, Zellenfluss